Dienstag, 10. Mai 2016

[Rezension] "Spiegelspringer" von J.K. Wildling

Hallo Ihr Lieben!

Ich durfte diesen Kurzroman im Rahmen einer Leserunde bei Lovelybooks lesen.

Quelle: Amazon
 Inhalt:
»Ich hab gesehen, wie du verschwunden bist«, gab Daniel zu und jetzt hatte er Tränen in den Augen. Er ließ Michael los und seine ganze Verzweiflung stand ihm ins Gesicht geschrieben, als er zögerlich fragte,
»Was bist du?«
Michael setzte ein Lächeln auf und flüsterte zurück,
»Dein Freund, wenn du das noch möchtest.«
Michael hat etwas von seinem Vater geerbt, aber kein Geld oder ein Auto und auch sonst nichts, was sich ein 18-Jähriger wünschen würde. Nur eine unheimliche Gabe und eine selbstzerstörerische Frau, die einst seine Mutter war. Zudem hat er Angst, seine Freundin Julia zu verlieren, sollte sie herausfinden, dass seine Mom dem Alkohol verfallen ist. Als er dann noch entdeckt, dass er durch Spiegel gehen kann, beginnen die Probleme erst richtig ...
Eine Fantasy-Geschichte frei von Drachen und Fabelwesen. Für Jugendliche als auch Erwachsene. (Nicht für Kinder geeignet.)

Erster Satz:
Der Sonnenaufgang stand kurz bevor, als Michael das Auto neben dem Bordstein parkte.

Meine Meinung:
Ich bin gut in die Geschichte um Michael reingekommen und hat mich von Anfang bis Ende mitgerissen und gefesselt. Michael ist ein ganz normaler Junge, der fast Volljährig ist, aber eigentlich schon seit dem Tod seines Vaters vor zehn Jahren die Verantwortung für alles übernehmen musste, da seine Mutter mit dem Tod des Vater nie abgeschlossen hat, sondern ihre Trauer in Alkohol ertränkte. Es kommt eine verkehrte Welt zum Vorschein, denn nicht die Mutter sorgt sich um ihr Kind, sondern Michael um seine Mutter. Im Grunde hat er ein beständiges Leben, er hat einen Job und seit neuesten auch eine Freundin namens Julia. 

Michaels Gefühle seiner Mutter gegenüber sind zwiespältig, auf der einen Seite schämt er sich für seine Mutter und würde lieber heute als morgen seine eigenen Wege gehen und auf der anderen Seite sorgt er sich auch um sie und hat Angst das sie bei einem eventuellen Auszug noch mehr abstürzen könnte. Und dann entdeckt er durch einen Zufall, dass er durch Spiegel springen kann, allerdings sehen das auch Andere, die Michael nicht wohlgesonnen sind - Gefahr droht und sein bisheriges Leben wird von heute auf morgen komplett umgekrempelt. 

An seinen Vater kann er sich nicht mehr wirklich erinnern, nur dass er ihm oft "Gute Nacht Geschichten" erzählt hat - über "Spiegelspringer". Ihm wird klar, dass das keine Geschichten waren, sondern der Realität entsprach und er diese Gabe auch hatte. Leider hat er aber niemanden, der ihm mehr über diese Gabe erzählen kann und so beginnt er zu experimentieren.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen. Der Autorin gelingt es geschickt durch Erinnerungen an die Geschichten über den Spiegelspringer, Stück für Stück dem Leser immer mehr über die Spiegelspringer-Gabe zu enthüllen. Der Hauptprotagonist ist liebevoll gezeichnet, er wirkt authentisch und nachvollziehbar. Und es macht Spaß ihn durch die Geschichte zu begleiten. 

Leider ging es mir am Anfang irgendwie zu schnell von statten, vor allem das er seiner Freundin Julia relativ schnell von dieser Gabe erzählt, gut er sah keine andere Lösung, schließlich wurden sie durch den dunklen Park von zwielichtigen Typen verfolgt und einen anderen Ausweg sah er nicht. Im Grunde wollte er die Liebe seines Lebens nur beschützen. Auch fand ich es zu schnell, dass andere Menschen und dann auch noch solche, die Schlägertypen, diese Gabe mitbekamen, so nahm diese gefährliche Reise seinen Lauf. 

Aber ansonsten wirklich eine sehr gute und durchdachte Geschichte, die mich mit den unvorhersehbaren Wendungen häufig überrascht hat. Schön fand ich auch, dass es eine fantasievolle Geschichte ohne Fantasy-Gestalten war, einfach ein normaler Junge, mit normalen Problemen, der eben durch Spiegel springen kann.

Fazit:
Der Autorin ist eine spannende Fantasy-Geschichte gelungen, die auch ohne fantasievolle Gestalten auskommt.  Der Hauptprotagonist ist liebevoll gezeichnet und war mir sofort sympathisch. Es geht um das Reisen durch Spiegeln, aber auch dem Erwachsenwerden, der Angst geliebte Menschen zu verlieren und das Einsehen Hilfe anzunehmen und manchmal auch einen Neuanfang zu starten. Insgesamt eine wundervolle Kurzgeschichte, die mich begeistern konnte und mir angenehme Lesestunden bereitete, deshalb gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.

Bewertung: 4 von 5 Däumchen nach oben ;)

Ganz liebe Grüße,
eure Sandsch

Vielen Dank an J. K. Wildling für die Bereitstellung des E-Books.

2 Kommentare:

  1. Du hattest auf einem anderen Blog angedeutet, dass du von Autoren gern Rückmeldung zu den Rezis hättest. Ich bin kein Autor der Bücher, aber ich wollte mir mal ein paar angucken :-)

    Die Schrift finde ich etwas klein, aber ie Schriftart ist gut lesbar. Inhaltlich gefällt mir die Rezis, weil du ein Gefühl für das Buch vermittelst, leidenschaftlich rezensierst und durchdacht erzählst. Das große Problem bei diesem Text ist der erste Absatz bzw. die Charakterisierung des Jungen. Du erzählst sehr, sehr viel und es fällt schwer, die Erzählung von deiner meinung zu trennen. Deswegen wirkt die Passage sehr massig. Die folgenden Absätze sind besser :-)

    Außerdem empfehle ich Leerzeilen, damit die Lesbarkeit besser ist und der Text fluffiger wirkt.

    Zum Rezi-Indiex: Ich würde den Link zur Liste (ohne Cover) an den Anfang stellen. Ob man die Rezis mit oder ohne Cover verlinkt, ist Geschmackssache, aber besonders für Leute, die nach Titel und Autor suchen, ist es besser, das an den Anfang zu stellen. Vor allem, weil es nicht viel Platz wegnimmt :-)

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    1. Liebe Evy,
      vielen Dank für dein Feedback. Das mit den Leerzeilen werde ich zukünftig beachten. Beim Rezi-Index habe ich die Links schon nach oben gesetzt, danke für den Tipp ;) vermutlich werde ich noch eine Liste erstellen, die nach den Titeln sortiert ist.
      Es bedeutet mir wirklich sehr viel. Vielen, vielen Dank ;)
      Liebe Grüße,
      Sandsch

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