Sonntag, 15. Mai 2016

[Rezension] "Goldkinder: Ein Herz aus Chrom" (Band 1) von Tatjana Zanot

Hallo Ihr Lieben!

In Vorbereitung auf eine bevorstehende Überraschung, durfte ich "Goldkinder: Ein Herz aus Chrom" von Tatjana Zanot lesen. Ich wusste nicht, was mich erwarten würde. Den Titel fand ich spannend und der Inhalt machte mich auch neugierig. Seid gespannt, was euch Ende Mai/Anfang Juni erwarten wird ;) Ich freue mich schon darauf und bin aber auch ein ganz kleines bisschen nervös und aufgeregt ... im positiven Sinne versteht sich ;)

Quelle: Amazon
Inhalt:
Ich brauchte Luft. Ganz dringend Luft.
Doch obwohl ich atmete, wurde ich das Gefühl nicht los, allmählich zu ersticken.

Als Tommys Leiche entdeckt wird, bricht Isabels perfekte Welt in sich zusammen. Jeder in der kleinen Stadt geht von einem Suizid aus. Nur Isabel hält an ihrem unerschütterlichen Glauben an ihren Bruder fest. Doch die Suche nach der Wahrheit bringt sie und ihre Freunde in tödliche Gefahr …

Erster Satz:
Alles in dem Haus passte perfekt zusammen.

Meine Meinung:
Der Auftakt der "Goldkinder"-Reihe von Tatjana Zanot konnte mich von Anfang bis Ende begeistern. Die Geschichte um die Goldkinder hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Es geht um vier Mädchen und einen toten Jungen. Isabell und Fabienne sind beste Freundinnen und gehören zu den Goldkindern, sie sind angesehen und hip, sie sind das, was eigentlich jeder sein will, allerdings werden sie auch mit einer Angst beschattet, denn das könnte sich jeden Tag ändern.
>>Sie und die Leute, mit denen sie befreundet war, wurden von den Anderen Goldkinder genannt. Und ich war ein Teil dieser Clique. Ich gehörte nicht zu den Anderen, sondern zum großen Universum; ich war einer der Planeten, die sich um Jenna kreisten.<< (Seite 25 - Fabienne)
Dann gibt es da Emma und Carmen, sie gehören zu den Anderen. Im Grunde sind sie beste Freundinnen und leben ein normales Teenager-Leben. In der kleinen Stadt passiert das Unfassbare, Tommy (Basketball-Star der Schule und mit der Goldkinder-Königin Jenna liiert) wird Tod aufgefunden. Die Polizei geht von Selbstmord aus. Doch warum sollte er sich selber umbringen, es ging ihm doch gut, er hatte doch alles, was das Herz begehrt, er hat eine tolle Familie, guten Ruf in der Schule und Jenna als Freundin? War es vielleicht doch Mord? Aber wer sollte ihn töten? Wer könnte ihn so sehr hassen? Welches Geheimnis verbirgt Carmen? Steckt sie vielleicht dahinter? Es geht um vier Mädchen, die alle auf ihre Weise, versuchen den (Selbst-)Mord aufzuklären und geraten dabei in große Gefahr...
Der Schreibstil ist locker und flüssig zu lesen. Ich mochte vor allem die emotionsgeladene Wortgewandtheit, die häufig auch zum Nachdenken anregte, aber auch das Schmunzeln nicht vernachlässigte sowie die bildhaften Vergleiche wie
>>Prompt stieg das Wimmern zu einem Heulen an. Unwillkürlich musste ich an ein Rudel wilder Wölfe denken.<< (Seite 52 - Isabel)
>>Wenn ich jemals untergehen sollte, dann würde ich genauso hoffnungslos sinken wie die Titanic.<< (Seite 75 - Fabienne)
Die Geschichte wird aus vier verschiedenen Perspektiven erzählt, immer im Wechsel zwischen den vier Hauptprotagonisten ... Emma, Fabienne, Carmen und Isabel. Ich mag diese Art des Perspektivwechsels sehr, da ich immer das Gefühl habe die Protagonisten besser kennen zu lernen und einen fantastischen Einblick in ihre jeweilige Gedanken- und Gefühlswelt bekomme. Hier fand ich es besonders spannend und fühlte mich imaginär durch eine Art roten Faden von Perspektiv- zu Perspektivwechsel durch die Geschichte der vier Mädchen getragen. Alle vier hatten in irgend einer Weise eine Verbindung zu dem toten Jungen ... Isabel war seine Schwester, Fabienne als Isabels beste Freundin, kannte ihn schon von klein auf, Carmen hatte ein wunderbares Geheimnis mit ihm (und ja, "ein Herz aus Chrom" spielt dabei eine kleine Rolle) und Emma kannte ihn aus der Schule. Jeder von ihnen geht mit der Trauer um Tommy anders um, dabei wird manch einer verstoßen, andere nehmen sich ihnen an. Ehemalige Feinde werden zu Freunden, Freunde verlieren ihr Vertrauen zueinander, fühlen sich unverstanden und im Stich gelassen oder springen über ihren eigenen Schatten und besitzen den Mut ihren eigenen Weg zu gehen und ihre eigenen Fehler zu machen.
>>Ich würde warten, bis sie sich wieder einigermaßen im Griff hatte, und dann fragen. Dann würde ich sie fragen, an welcher Stelle sie aufgehört hatte, mir zu vertrauen.<< (Seite 60 - Emma)
Die Geschichte ist eine spannende und teils nervenaufreibende Reise auf der Suche nach der Wahrheit und dem Erwachsenwerden. Ich fand das Alter der Protagonisten etwas jung, ein bis zwei Jahre älter wäre aus meiner Sicht realistischer gewesen, allerdings konnte ich das ganz gut ausblenden, den die Story und ihre Umsetzung haben mich wirklich begeistert. Die Autorin weiß, wie man einen Spannungsbogen aufbaut und bis zum Ende aufrecht erhält und konnte mich durch unvorhersehbare Wendungen überraschen.
>>Es ging darum zu akzeptieren, dass diese Welt nicht in Schwarz oder Weiß teilbar war. Wir lernten schmerzlich die Grauzonen kennen.<< (Seite 228 - Isabel)

Fazit:
"Ein Herz aus Chrom" ist der erste Band, der "Goldkinder"-Reihe von Tatjana Zanot und konnte mich von Anfang bis Ende überzeugen. Ich habe die vier Mädchen - Emma, Isabell, Fabienne und Carmen in mein Herz geschlossen, mit ihnen gelacht, gelitten, gezittert und geweint. Es geht um Freundschaft, Vertrauen, die erste Liebe, Verlust, Trauer und einer waghalsigen Suche nach der Wahrheit. Die Autorin versteht es den Leser von Anfang bis Ende an die Geschichte um die Goldkinder in den Bann zu ziehen, der Spannungsbogen bleibt bis zum Schluss erhalten und überraschte gekonnt durch unvorhersehbare Wendungen. Ich kann diesen Jugendthriller nur empfehlen und freue mich schon auf den nächsten Teil.

Bewertung: 4,5 von 5 Däumchen nach oben ;)

Ganz liebe Grüße,
eure Sandsch


Hier ein hübsches Zitat, dass sich um Bücher handelt:

>>Ich konnte ihren Augen ablesen, wie schuldig sie sich fühlte. "Du bist wie ein offenes Buch", sagte ich ihr und widmete mich wieder einem Krimi.<<
(Seite 136 - Isabel)
Vielen Dank an die Autorin zur Bereitstellung des E-Books als Rezensionsexemplar.

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