Verlag: Selfpublisher
Erscheinungsdatum: 14.03.2017
Seitenanzahl: 356 Seiten
Genre: New Adult
Reihe: nein
E-Book – ASIN: B01EFQ6ED6 Preis: 0,99 €
Mag ich kaufen!
Und darum geht es:
Die Suche nach seinem Sohn gestaltet sich schwierig für Toni, und dann funkt ihm das Schicksal mit einem Unfall dazwischen.
Er verbringt mehrere Wochen im Krankenhaus und kommt dabei seiner Ärztin näher. Doch Florentine hat ein folgenschweres Geheimnis. Finden die beiden trotz allem zusammen?
Erster Satz:
»Unterschreib jetzt die verdammten Adoptionspapiere!« keift Ariane voller Wut.
Meine Meinung:
Ich weiß gar nicht, wie ich diese Rezension richtig anfangen soll. Gibt es überhaupt ein Richtig oder Falsch? Egal. Als ich den Klappentext der Geschichte gelesen hatte, dachte ich, das klingt toll, das würde ich gerne lesen.
Wie fange ich am besten
an? Im Grunde bin ich recht gut in der Geschichte gelandet. Da geht es zum
einen um Toni. Sein größter Wunsch ist es, seine erste Liebe und seinen
erstgeborenen Sohn wiederzufinden. Nach einem Arbeitsunfall landet er im
Krankenhaus und steht einer Ärztin gegenüber, die er besser kennt, als es
vermuten lässt. Bis hierhin klingt alles nach einem klassischen Liebesroman und
doch ist es irgendwie anders.
Die Autorin machte es
mir persönlich sehr schwer, die Geschichte an sich ist mit Klischees quasi
überladen. Männlicher Protagonist, hat mit seinen 25 Lebensjahren bereits vier
Kinder von drei verschiedenen Frauen. Ein absoluter Frauenheld, der scheinbar
nichts dazu gelernt hat. Urplötzlich erinnert er sich zehn Jahre später an
seine Jugendliebe, die damals einfach gegangen war und er erst im Nachhinein
erfahren hat, dass er Vater geworden ist. Und hat nur diesen einen Wunsch sie
wieder zu sehen. Weibliche Protagonistin ist allein erziehend und hat einen
Sohn. Natürlich einen Freund, ist aber dem schnellen Abenteuer auch nicht
abgeneigt, und doch sucht sie eigentlich auch nur Liebe und Geborgenheit.
Die Liebesgeschichte an
sich ist hübsch ausgearbeitet und doch fand ich, dass sie oft unwillkürlich in
die Länge gezogen wurde. Oft hatte ich das Gefühl, dass sich die Protagonisten
im Kreise drehen und alles zurück auf Anfang stellten. Ich denke, dass so
einige Szenen wesentlich kürzer hätten dargestellt werden können. Auch die
Sexszenen waren mir stellenweise einfach zu lang und brachten die Geschichte an
sich nicht wirklich weiter.
Der Schreibstil – mmh –
ist sehr gewöhnungsbedürftig, die Geschichte ist relativ gut zu lesen, jedoch
fehlt es an Tiefgang und Spannung, manchmal wirkte es eher gekünstelt. Von den
grammatikalischen (Wortdoppelungen, fehlende Verben etc.) mal abgesehen, gab es
für mich auch den ein oder anderen Logikfehler, der mich des Öfteren aus meinem
Lesefluss warf und ich nur dachte, verstehe ich jetzt nicht, war das nicht
gerade anders?
Schön fand ich die Perspektivenwechsel,
wobei ich auch hier oft durcheinander geraten bin und verwirrt wurde, da die
Perspektivenwechsel irgendwie Holter die Polter wechselten. Das fand ich sehr
schade, da ich eigentlich solche Wechsel zwischen Protagonisten sehr mag, da
ich das Gefühl habe, diese besser kennenzulernen und vor allem ihrer Gefühls-
und Gedankenwelt greifen kann. Aber genau das blieb für mich komplett auf der
Strecke, das GEFÜHL. So richtig kam es bei mir leider nicht auf.
Dann wurde in die Geschichte auch noch
ernstere Themen mit eingebaut, wie der versuchte Kindesmissbrauch, der aus
meiner Sicht vollkommen fehl am Platz war, denn aus der eigentlichen Geschichte
hätte die Autorin doch weitaus mehr machen können. Vater von vier Kindern von
drei verschiedenen Frauen, sucht seinen Erstgeborenen, verliert womöglich seine
Tochter und dann steht da auch noch die Frage der Kuckuckskinder im Raum. Ich
denke, dass hier zu viel in die Geschichte gebracht werden sollte. Oft nur
Andeutungen und kein richtiger Abschluss.
Fazit:
Der Debütroman "Bernsteinfunkeln
– Dieses Mal für immer?" ist eine nette Liebesgeschichte, die auch ernste
Themen mit einbindet, allerdings im Laufe der Geschichte an Gewichtung
verlieren. Die Protagonisten sind liebevoll gezeichnet, leider allerdings sehr Klischee behaftet. Die Idee ist prima, allerdings schwächelt es sehr stark an
der Umsetzung.
Bewertung: lieb gemeinte 2,5 von 5 Däumchen nach oben
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