Dienstag, 15. August 2017

[Rezension] "Bernsteinfunkeln: Dieses Mal für immer?" von Torine Mattutat

Hallo Ihr Lieben!





Verlag: Selfpublisher
Erscheinungsdatum: 14.03.2017
Seitenanzahl: 356 Seiten
Genre: New Adult
Reihe: nein
E-Book – ASIN: B01EFQ6ED6 Preis: 0,99 €

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Und darum geht es:
Die Suche nach seinem Sohn gestaltet sich schwierig für Toni, und dann funkt ihm das Schicksal mit einem Unfall dazwischen.
Er verbringt mehrere Wochen im Krankenhaus und kommt dabei seiner Ärztin näher. Doch Florentine hat ein folgenschweres Geheimnis. Finden die beiden trotz allem zusammen?

Erster Satz:
»Unterschreib jetzt die verdammten Adoptionspapiere!« keift Ariane voller Wut.

Meine Meinung:
Ich weiß gar nicht, wie ich diese Rezension richtig anfangen soll. Gibt es überhaupt ein Richtig oder Falsch? Egal. Als ich den Klappentext der Geschichte gelesen hatte, dachte ich, das klingt toll, das würde ich gerne lesen.


Wie fange ich am besten an? Im Grunde bin ich recht gut in der Geschichte gelandet. Da geht es zum einen um Toni. Sein größter Wunsch ist es, seine erste Liebe und seinen erstgeborenen Sohn wiederzufinden. Nach einem Arbeitsunfall landet er im Krankenhaus und steht einer Ärztin gegenüber, die er besser kennt, als es vermuten lässt. Bis hierhin klingt alles nach einem klassischen Liebesroman und doch ist es irgendwie anders.

Die Autorin machte es mir persönlich sehr schwer, die Geschichte an sich ist mit Klischees quasi überladen. Männlicher Protagonist, hat mit seinen 25 Lebensjahren bereits vier Kinder von drei verschiedenen Frauen. Ein absoluter Frauenheld, der scheinbar nichts dazu gelernt hat. Urplötzlich erinnert er sich zehn Jahre später an seine Jugendliebe, die damals einfach gegangen war und er erst im Nachhinein erfahren hat, dass er Vater geworden ist. Und hat nur diesen einen Wunsch sie wieder zu sehen. Weibliche Protagonistin ist allein erziehend und hat einen Sohn. Natürlich einen Freund, ist aber dem schnellen Abenteuer auch nicht abgeneigt, und doch sucht sie eigentlich auch nur Liebe und Geborgenheit.

Die Liebesgeschichte an sich ist hübsch ausgearbeitet und doch fand ich, dass sie oft unwillkürlich in die Länge gezogen wurde. Oft hatte ich das Gefühl, dass sich die Protagonisten im Kreise drehen und alles zurück auf Anfang stellten. Ich denke, dass so einige Szenen wesentlich kürzer hätten dargestellt werden können. Auch die Sexszenen waren mir stellenweise einfach zu lang und brachten die Geschichte an sich nicht wirklich weiter.

Der Schreibstil – mmh – ist sehr gewöhnungsbedürftig, die Geschichte ist relativ gut zu lesen, jedoch fehlt es an Tiefgang und Spannung, manchmal wirkte es eher gekünstelt. Von den grammatikalischen (Wortdoppelungen, fehlende Verben etc.) mal abgesehen, gab es für mich auch den ein oder anderen Logikfehler, der mich des Öfteren aus meinem Lesefluss warf und ich nur dachte, verstehe ich jetzt nicht, war das nicht gerade anders?

Schön fand ich die Perspektivenwechsel, wobei ich auch hier oft durcheinander geraten bin und verwirrt wurde, da die Perspektivenwechsel irgendwie Holter die Polter wechselten. Das fand ich sehr schade, da ich eigentlich solche Wechsel zwischen Protagonisten sehr mag, da ich das Gefühl habe, diese besser kennenzulernen und vor allem ihrer Gefühls- und Gedankenwelt greifen kann. Aber genau das blieb für mich komplett auf der Strecke, das GEFÜHL. So richtig kam es bei mir leider nicht auf.

Dann wurde in die Geschichte auch noch ernstere Themen mit eingebaut, wie der versuchte Kindesmissbrauch, der aus meiner Sicht vollkommen fehl am Platz war, denn aus der eigentlichen Geschichte hätte die Autorin doch weitaus mehr machen können. Vater von vier Kindern von drei verschiedenen Frauen, sucht seinen Erstgeborenen, verliert womöglich seine Tochter und dann steht da auch noch die Frage der Kuckuckskinder im Raum. Ich denke, dass hier zu viel in die Geschichte gebracht werden sollte. Oft nur Andeutungen und kein richtiger Abschluss.

Der Mittelteil war für mich leider zäh wie Gummi. Ein ständiges hin und her. Ich fühlte mich häufig verloren und leider kam auch Tonis Sicht m. E. immer kürzer zur Sprache. Das fand ich sehr schade. Das Ende wiederum war gut durchdacht und gab der Geschichte einen runden Ausklang, allerdings war mir dieser zu schnell abgehandelt.

Fazit:
Der Debütroman "Bernsteinfunkeln – Dieses Mal für immer?" ist eine nette Liebesgeschichte, die auch ernste Themen mit einbindet, allerdings im Laufe der Geschichte an Gewichtung verlieren. Die Protagonisten sind liebevoll gezeichnet, leider allerdings sehr Klischee behaftet. Die Idee ist prima, allerdings schwächelt es sehr stark an der Umsetzung. 

Bewertung: lieb gemeinte 2,5 von 5 Däumchen nach oben 



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