Dienstag, 23. Januar 2018

[Rezension] "Die Elefantenhüterin" von Julia Drosten

Hallo Ihr Lieben!

 



Verlag: Julia und Horst Drosten | Selfpublisher
Erscheinungsdatum: 08.08.2016
Seitenanzahl: 426 Seiten
Genre: Historischer Roman
Reihe: nein
Softcover – ISBN: 978-3000544187 Preis: 10,95 €
E-Book – Preis: 4,99 €

Mag ich kaufen!










Und darum geht es:
Stell dir vor, du musst jemand sein, der du nicht bist

Ceylon im Jahr 1803, in der Königsstadt Kandy: Phera wird als Tochter des Gajenayke Nilami geboren, des obersten Hüters der königlichen Elefanten. Doch ihr Vater Jeeva braucht einen Sohn als Erben für sein hohes Amt bei Hof. Er und seine Frau Anshu entscheiden, Phera wie einen Jungen aufzuziehen und stürzen ihre Tochter damit in einen tiefen Zwiespalt. Doch Phera ist stark und kämpft für ihre Träume und ihre Freiheit. Halt findet sie dabei in der großen Zuneigung zu ihrer Elefantenkuh Siddhi.
Als die Briten Kandy erobern, verliert Jeeva Macht und Titel. Er schließt sich Rebellen an und die Familie flieht in die Berge. Als das Versteck von den Briten aufgespürt wird, kommt es zu einem schrecklichen Blutbad, das Phera für immer verändert.
Jahre später, inzwischen zur jungen Frau herangewachsen, ist sie immer noch von dem Gedanken an Rache besessen. Fast gegen ihren Willen verliebt sie sich in den britischen Regimentsarzt Henry Odell, dessen Bruder Charles das Massaker in ihrem Zufluchtsort zu verantworten hatte.
Wird sie es schaffen, den Hass gegen ihren Todfeind Charles aufzugeben und sich für die Liebe zu seinem Bruder zu entscheiden?

Der erste Satz: 
Samitha, was tut Ihr hier? 


Meine Meinung: 
Das Autorenpaar Drosten konnte mich mit ihrem Buch „Die Elefantenhüterin“ wunderbar in eine längst vergangene Zeit entführen. Faszinierend und bildhaft zugleich haben sie die Geschichte um die Elefantenhüterin Phera und ihre geliebte Elefantenkuh Siddhi in den historischen Hintergrund Ceylons, dem heutigen Sri Lanka, einem Inselstaat im Indischen Ozean, eingebettet, so dass ich als Leser sowohl interessiert als auch gespannt die geschichtliche Entwicklung Ceylons mitverfolgen konnte. Zu erleben, wie gewalttätig die Kolonialisierung von Ceylon durch die Briten vonstatten ging als auch das übermäßige Desinteresse für die Bräuche und Kultur der Einheimischen, haben mich sehr berührt und auch betrübt. Und doch gibt es Parallelen zur heutigen Zeit. 

Die Protagonisten sind liebevoll gezeichnet. Jeder auf seine Art liebenswert oder eben hassenswert. Da gibt es die beiden Odell-Brüder, die unterschiedlicher nicht sein können, Charles, der ältere der beiden Brüder ist ehrgeizig, selbstverliebt und abgrundtief gewalttätig, mit einem Herz aus Stein. Im Gegensatz dazu Henry, ein junger aufstrebender Arzt, der den Menschen helfen will und mit der brutalen Art seines Bruders nicht umgehen kann. 

Dann gibt es natürlich Phera mit ihrer geliebten Elefantenkuh Siddhi. Ihr Schicksal als Mädchen geboren wurden zu sein und als Junge erzogen zu werden war sowohl beeindruckend und faszinierend zu erleben. Trotz dessen oder vielleicht gerade deswegen entwickelte sie sich zu einer starken und mutigen Frau. 

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, es ist auf seine Art locker und flüssig zu lesen. Anfangs hatte ich mit den Namen doch recht starke Probleme, ist eben ein anderes Land, eine andere Kultur. Glücklicherweise konnte ich mich dann doch relativ schnell an diese Besonderheit gewöhnen. Vielleicht ist die Geschichte manchmal nicht immer einfach zu lesen, da das Thema doch ein eher schwieriges ist und auch sehr brutal und gewaltreich ist. Jedoch muss ich anmerken, dass die Gewaltszenen für mich zwar ausreichend gut beschrieben waren, es mich auf ihre Art berührte und trotzdem nicht abgeschreckte, so dass ich ohne Unterbrechung weiter lesen konnte. Trotz dieser brutalen Gewalt erzählt die Geschichte auch aus dem Leben der Einheimischen, das für mich sowohl interessante als auch spannend und vor allem hoffnungsvoll war. 

Besonders gefallen hat mir, dass das Autorenpaar vor jedem Kapitel interessante Informationen mit weiterführenden Link, das Kapitel betreffend, an den Leser weiter gibt. Das hat mir wirklich sehr gefallen und machte die Geschichte für mich zu einem besonderen Erlebnis und ich hatte das Gefühl nicht nur eine romantische Geschichte eingebettet in ein historisches Setting zu lesen, sondern auch gleichzeitig meinen Horizont in Bezug auf das Land, Tier – Elefanten im Besonderen – und Religion – hier den Buddhismus, zu erweitern. Es ist eben nicht nur ein einfacher Roman. Abgerundet wird die Geschichte mit dem Nachwort in dem der historische Bezug noch mal beleuchtet wird. 

Fazit: 
Alles in Allem hat mir diese Geschichte um Phera und ihre Elefantenkuh Siddhi sehr gefallen. Die bildhaften Beschreibungen des Settings konnten mich in eine exotische und faszinierende Welt entführen. Die liebevoll gezeichneten Charaktere mit ihren Ecken und Kanten runden die Geschichte ab und hauchen der Geschichte Leben ein. Leider waren einige Handlungen vorhersehbar und konnten mich persönlich nicht überraschen, trotz dessen hatte ich wundervolle Lesestunden und kann es jedem empfehlen, der sich auch mal auf etwas Neues einlassen möchte und seinen Horizont erweitern möchte. 

Bewertung: 4 von 5 Däumchen nach oben ;)


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